Trauer

Kennt ihr das, wenn ihr unglaublich traurig seid,  ohne einen wirklichen Grund zu haben? Da reicht dann schon die kleinste Kleinigkeit, um in Tränen auszubrechen. 
Aber ich kann ja nicht mal weinen. Seit ich die Antidepressiva nehme, sind alle Gefühle irgendwie abgeschwächt. Und bei mir zeigt es sich darin, dass ich echt selten weinen kann, obwohl ich es gern mal rauslassen würd und dann wäre mal Schluss. So einmal einen Totalzusammenbruch für eine halbe Stunde, und danach ist wieder gut. Bei mir zieht sich diese Traurigkeit über Tage, wenn nicht sogar Wochen. Und ich komme nicht davon weg. Es ist verdammt anstrengend,  sich selbst jeden Tag motivieren zu müssen, um überhaupt aus dem Bett zu kommen. Jede noch so kleine zwischenmenschliche Begegnung strengt mich so dermaßen an, dass ich danach Ruhe brauche. Aber egal wie ruhig mein Körper dann wird, der Wirbelsturm im Kopf wütet weiter. Deshalb schlafe ich so wahnsinnig gerne. Ich habe zwar irre Träume, auch oft vom Alkohol, aber bei denen weiss ich dass ich sie nicht steuern kann oder das erst lernen müsste. Meine Gedanken sollte ich eigentlich steuern können. Positive Affirmationen und diesen ganzen Kack. Kenn ich zur Genüge. Aber sich jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde einzureden,  dass doch alles nicht so schlimm ist, fühlt sich an, als würde ich mich selbst belügen. Wobei ich mir doch nichts sehnlicher wünsche, als eeeendlich mal zufrieden zu sein. Nicht traurig,  nicht wütend, nicht euphorisch. 
Zufrieden mit mir, meinem Leben, meinen Sein. Aber ich habe das Gefühl,  je hartnäckiger ich das versuche, desto größer ist dann das Chaos in meinem Kopf.

Kurzes Mimimi. Aber wichtiges Mimimi.

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